Es wird ein langer Weg gewesen sein bis zur Begrenzung der Erderwärmung.
Die Klimakonferenz in Kyoto 1997, bei der erstmals verbindliche Ziele festgelegt wurden, fällt noch in eine Zeit, in der die Klimakrise noch nicht real, noch nicht greifbar war. Erst mit den für alle spürbaren Auswirkungen steigt die Chance auf die Umsetzung von Schutzmaßnahmen. Auf globaler Ebene stellt das Pariser Abkommen von 2015 einen Meilenstein dar, auf EU-Ebene macht der European Green Deal von 2019 Hoffnung.
Genau diese Frage zur Verantwortung stellt sich auch auf kommunaler Ebene.
Wer ist denn nun zuständig?
Die UNO, die EU, der Staat, das Bundesland oder die Gemeinde?
Antwort: Alle gleich. Die UNO erscheint politisch eher schwach, schafft aber die grundlegenden Erkenntnisse. Die EU hat sehr mächtige Stellschrauben in Form von Förderungen. Bund, Land und Gemeinden können in ihrem eigenen wohlbekannten Wirkungskreis aktiv werden.
Österreich hat die Ziele 2007 in einer Klimastrategie zusammengefasst, Oberösterreich 2013. Nun entwickeln die ersten Gemeinden Klimastrategien, Leonding könnte hier vorne dabei sein. Ziel ist es, die Verwaltung, die Bevölkerung, die Wirtschaft und die Landwirtschaft auf die zu erwartenden Klimaveränderungen vorzubereiten und Schutz vor negativen Auswirkungen zu bieten.
Gleichzeitig sollen die sich bietenden Chancen frühzeitig erkannt werden. Diese Chancen sind vielfältig. Die EU wird mehr als ein Viertel des Budgets in Maßnahmen bezüglich Klimakrise stecken, davon können engagierte Gemeinden und Regionen profitieren. Mit nachhaltigen Investitionen und klugen Lösungen für Energie und Verkehr schaffen wir einen attraktiven Standort. Wir werden nach 2020 ein Wirtschaftswunder brauchen und eine Klimastrategie kann das Fundament dafür sein. Bei Modellrechnungen zeigt sich, dass die rechtzeitige Planung von Anpassungsmaßnahmen deutlich billiger kommt als die Behebung der Schäden. Nicht zuletzt können Gemeindeförderungen gezielt zur Steuerung klimarelevanter Abläufe eingesetzt werden. Das beginnt beim Schutz von Grünzonen und geht bis zur Verwendung von Mehrweg-Bechern im Freibad-Buffet.
Inhaltlich gibt es bei der Klimastrategie zwei Bereiche. Im ersten geht es um das Reduzieren von Treibhausgasen. Hier gilt das Prinzip Vermeiden, Ersetzen, Kompensieren. Im zweiten Bereich werden Maßnahmen zur Anpassung an unvermeidbare Folgen aufgezeigt. Die Pflanzung von Bäumen zur Beschattung und Kühlung sei hier als einfaches Beispiel genannt.
Als viertgrößte Stadt Oberösterreichs, gerade auch mit unserem Bevölkerungswachstum, muss auch Leonding seine Zielsetzung bezüglich Klimaschutz klar definieren. Aus diesem Grund wird bereits seit einigen Monaten an der Erarbeitung einer Klimastrategie in Leonding gearbeitet.Gemeinsam mit Expertinnen und Experten sollen realistische Ziele definiert werden, wie Leonding seiner Verantwortung nachkommen kann. Die weltweiten Fridays-for-Future-Proteste haben gezeigt, dass überall auf der Erde junge Menschen erkannt haben, dass es ohne einen klaren Wandel in unserer Art, wie wir gemeinsam leben und wirtschaften, nicht gehen kann. Diesen Auftrag müssen wir auch in Leonding ernst nehmen, um auch noch in Zukunft eine Stadt zu haben, in der man gerne lebt.
Dein Ansprechpartner zu diesem Thema
Stadtteil Reith
Beruf Physiklehrer u.a.
Telefon 0650 7600180
E-Mail sven.schwerer@gruene.at